Thüringer Photovoltaikunternehmen bildet Fachkräfte in Kapstadt aus

Waltershausen/Weimar/Kapstadt. Südafrika hat den höchsten Lebensstandard des afrikanischen Kontinents, offeriert eine der bestentwickelten Infrastruktur in der westlichen Welt und ist eins der Länder mit den meisten Sonnentagen pro Jahr. Eine Region, die sich stark entwickelt, wirtschaftlich wie touristisch, obwohl sie in der Dritten Welt liegt. Doch wirtschaftliche Entwicklung gründet auf Wissensvermittlung und genau daran mangelt es hier, stellte Dieter Ortmann, Geschäftsführer von maxx-solar & energie aus Waltershausen, schon bei seinen ersten Besuchen fest.

 

„Vieles ist hier möglich, doch keiner weiß, wie es geht!“ resümiert der 44-jährige nach seiner letzten Afrikareise im Januar. Deshalb entschloss er sich bereits im vergangenen Jahr, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) Fortbildungskurse und wissenschaftliche Weiterbildungen zu organisieren. Ziel der maxx-academy ist es, als Aus- und Weiterbildungsinstitut zum Einen benachteiligten Jugendlichen eine Perspektive durch eine fundierte Ausbildung zu geben, zum Anderen aber auch Forschung an Technischen Universitäten und Fachhochschulen voranzutreiben. Hilfe zur Selbsthilfe lautet hier das Motto. So werden schon Kurse für Grundschüler angeboten, um frühzeitig die neuen Techniken kennenzulernen.
Antje Klaus-Vorreiter vom DGS-Landesverband Thüringen sowie maxx-solar & energie Mitarbeiter zeigen den zukünftigen Fachkräften, wie Solarstromanlagen funktionieren, welche Faktoren bedeutend sind und wie Effizienz optimiert werden kann. „Mit Solar verbindet man in diesem Land vor allem Solar-Thermie, aber kaum Photovoltaik“, so Ortmann, der schon 2011 für das Gemeindezentrum Ithema Labantu eine 5,3 KW große Solaranlage spendierte.

 

Ein praktisches Anschauungsobjekt, stellte der Thüringer fest, und lud die ersten jungen Afrikaner zu Testkursen ein. „Die Teilnehmer waren sehr interessiert und würden gern mehr über Solarenergie erfahren, da sie ein hohes Potenzial für ihr Land, aber auch für sich selbst in dieser Energieform sehen.“ Ihm ist der nachhaltige Aufbau des Bildungszentrums wichtig. „Diese Kurse sollen auch in Zukunft fortgesetzt werden, da wir hier eine Vorführanlage haben und so den Teilnehmern direkt Technik und Funktion erklären können.“ Unterstützt wird das Kooperationsprojekt dabei durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen des durch die Deutsche Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft (DEG) betreuten Programms develoPPP.de. „Dennoch suchen wir ständig Partner, die das Bildungsangebot der maxx-academy sinnvoll ergänzen oder das Bildungszentrum durch Kooperationsprojekte fördern möchten“, werben die Ingenieurin und der Unternehmer für die Hilfe zur Selbsthilfe. Infos hierzu erhalten Interessierte auf der Webseite des Unternehmens unter www.sonnenkonto24.de oder telefonisch unter 03622 / 40 10 32 10 sowie unter www.dgs.de.

Um Photovoltaik greifbar und verständlicher zu machen, setzen die Referenten der maxx-academy nicht nur bei Grundschülern Experimentierkoffer ein.


Expertenkreis organisiert Beratungsnetzwerk für Häuslebauer

Veröffentlicht: 13.03.2012

Wir haben es angekündigt – jetzt ist es soweit:

Die Informationen rund um erneuerbare Energien, deren Nutzung, Kosten oder Leistungs-merkmale sind reichlich, schaut man im Internet, in Magazine oder Zeitungen. Nicht nur für Fachfirmen, erst recht für Häuslebauer, Eigenheimbesitzer oder Sanierungswillige wird es immer schwieriger, sich auf den rasant entwickelnden Märkten zu orientieren. Was eignet sich am besten? Welche Vor-und Nachteile haben die einzelnen Energieformen? Worauf muss ich bei meiner Entscheidung achten und welche Fördermittel gibt es wofür? Solche Fragen will ab sofort ein neues Thüringer Beratungsnetzwerk mit Sitz in Gotha beantworten.

 

Effizienzhäuser, Wohnraumlüftung, Photovoltaik, Windkraft, Geotherrmie, Blockheizkraftwerke, Gas-, Öl- oder Holzheizungen,– das alles sind für die Experten keine böhmischen Dörfer. Für den fachfremden Otto-Normal-Verbraucher, der demnächst ein neues Eigenheim bauen will, sanieren oder modernisieren möchte, jedoch ein völlig neues Thema. Fachfirmen beraten in der Regel, planen und bauen die neue Energieform, Messen informieren über die einzelnen technischen Entwicklungen. Rechnen und eine gute Entscheidung treffen muss man allerdings selbst.

 

Mike Rothe Sprecher Netzwerk
Mike Rothe, Sprecher des neu gegründeten Kompetenzzentrums für Bau und Energie Thüringen e.V. (BEnZ) erklärt Häuslebauern die Funktion eines Nullenergiehauses in Kombination mit Dämmmaterialien, Erdwärme und Photovoltaik.

 

Hier will ein Netzwerk aus Fachleuten im mitteldeutschen Raum demnächst Abhilfe schaffen. „Kaum eine Handwerksfirma kennt sich tatsächlich mit allen speziellen Formen der erneuerbaren Energien aus – meist hat man sich auf eine bestimmte Technik spezialisiert“, erklärt Mike Rothe, Sprecher des Kompetenzzentrums für Bau und Energie Thüringen e.V., kurz BEnZ genannt. „Daher kamen wir auf die Idee, Experten aus allen Bereichen zusammenzuführen, zu vernetzen und diese Informationen den Verbrauchern zur Verfügung zu stellen.“

 

Wo am vergangenen Aschermittwoch einerorts der Karneval verabschiedet wurde, fand andernorts die Gründungsveranstaltung des Beratungszentrums statt. Mit ihr wurde das neue Netzwerk „BEnZ“ ins Leben gerufen. Neun Fachleute aus den Bereichen Bauplanung, Bausanierung, Finanzierung, Fördermittelberatung und Gebäudetechnik gründeten das Kompetenzzentrum mit Sitz in der Gothaer Gleichenstraße Nummer 20. Sie wollen als Referenten und Berater künftig einen neutralen und herstellerunabhängigen Überblick über die verschiedenen Funktionsweisen der Energiesysteme und Baumaterialien bieten und zeigen Vor-und Nachteile sowie Kosten-und Leistungsstrukturen auf, mit denen sich Eigenheimbesitzer bei Neubau, Ausbau, Sanierung oder Modernisierung auskennen müssen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. In der integrierten Ausstellungshalle des BEnZ können sich Interessierte zudem die einzelnen Komponenten und Geräte zeigen und erklären lassen.

 

„Es wird sicher noch einige Wochen dauern, bis die Ausstellung vollständig bestückt und die ersten Veranstaltungen angeboten werden können“, gibt Mike Rothe einen Ausblick auf die Arbeit der nächsten Wochen. „Nach der Vereinsgründung werden wir im nächsten Schritt regelmäßige Beratungstage, Infoabende für Eigenheimbesitzer, Handwerkerfrühstücke mit Herstellern und Diskussionsrunden mit Fachleuten anbieten sowie gemeinsame Projekte mit Schulen und Jugendzentren begründen“, so der Architekt. „Denn der Fachkräftemangel macht auch vor den erneuerbaren Energien nicht Halt“. Spätestens im Mai wird das Kompetenzzentrum für Bau und Energie Thüringen e.V. mit einem großen Informationstag offiziell eröffnet. Bis dahin wartet noch eine Menge Arbeit auf das frischgebackene BEnZ-Team.