Medialisierte Kommunikation ist nicht gleich persönliche Kommunikation, ist nicht gleich soziale Interaktion. Mit dem Umstieg in die virtuelle Welt steht immer noch der Mensch und seine individuellen Bedürfnisse im Vordergrund. Schließlich sind wir keine Roboter, reagieren nicht „rational“ auf Impulse, oder nehmen Daten eins zu eins auf. Unsere Wahrnehmung ist eingeschränkt, fokussiert und emotional beeinflusst.
Aber genau das macht es lebendig! Denn: Jede Organisation, jedes Team, jeder Akteur hat seine eigene, ganz individuelle Art, Informationen zu vermitteln und sich auszutauschen. Diese eigene Kommunikationskultur macht eine Gesprächssituation erst spannend, den Zuhörer aufmerksam und interessiert – sie läßt neue Beziehungen entstehen.
Corona deckt auf
Wer bislang analog großen Wert auf ein gutes Beziehungsmanagement gelegt hat, ist jetzt klar im Vorteil: Hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits nachhaltige Verbindungen zu Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern aufgebaut, kann es jetzt die Früchte seiner Arbeit ernten.
Doch Vorsicht: auch hier herrscht langfristig Nachholbedarf. Denn Beziehungen leben von zwischenmenschlichem Austausch, von Feedback, von Emotion und Information. Allein die technische Umstellung bindet nicht ewig, sondern zehrt begrenzt von dem, was zuvor an sozialen Beziehungen aufgebaut wurde. Nach und nach stellt sich wieder Distanz ein …
Doch was wäre, wenn wir unsere kommunikativen Stärken in den virtuellen Raum mitnehmen könnten?